von Lena Buß

Veränderung und Kontext

Wenn wir eine Veränderung wollen, andere Ergebnisse erzielen möchten oder einfach nur etwas anderes ausprobieren, dann müssen wir den gegenwärtigen Zustand verlassen und uns raus in die Welt der Möglichkeiten begeben. Die gewünschte Veränderung liegt in der Zukunft und ist abhängig von unserem gegenwärtigen Handeln.

Wenn die Gegenwart von gewohnten Mustern geprägt ist, was sie bei fast jedem ist, dann ist es schwierig sich ins Ungewohnte zu begeben. Wie wir in den letzten Beiträgen gesehen haben, verfällt das Gehirn äußerst schnell in den Überlebensmodus, in dem uns nur noch die Großen Drei (Körper, Umwelt, Zeit) wichtig erscheinen. Wir sind abhängig davon, was unser Gehirn „glücklich“ macht. Ich schreibe hier bewusst in Anführungszeichen, da „glücklich sein“ für das Gehirn Beständigkeit, Gewissheit, Vorhersagbarkeit und Gewohnheit bedeutet. Also genau das, was wir nicht gebrauchen können, wenn wir von uns selbst heraus eine Veränderung möchten.

„Große Verhaltensänderungen hängen häufig mit schwerer Krankheit, Scheidung, Jobwechsel oder einer neuen Bezugsgruppe zusammen – sie geschehen, wenn sich der Kontext ändert.“1

Mit „Kontext“ ist hierbei also nicht die eigene Entscheidungsfreiheit gemeint, sondern äußerer Faktoren. Das heißt im Folgeschluss, dass wenn wir den Kontext ändern, alles Weitere einfacher geschehen kann. Kontext, so schreibt der Deutsche Wortschatz, bedeute das „Umfeld eines Wortes, Redeverbindung, Gedankenzusammenhang“.2

Möchten wir eine Veränderung etablieren, dann sollte diese zuallererst am Gewohnten anknüpfen. Das bedeutet im Klartext im Alltäglichen bzw. in unserer Alltagssprache. Bedeutet das, dass unsere Alltagssprache uns bei Veränderungen behilflich sein kann und wenn ja, wie nutzen wir sie zu unseren Gunsten?

 

 

 

 

 

 

1https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/02/Psychologie-Gewohnheiten/seite-4

2 https://www.dwds.de/wb/Kontext#etymwb-1


Über Lena Buß

Kulturwissenschaftlerin, aufgewachsen in Offenburg. Mit European Talk folgt sie ihrem Bedürfnis nach einer bewussten und zukunftsorientierten Sprache. Bachelorstudium in Kulturanthropologie und VWL an der Universität Freiburg, aktuell im Masterstudium.

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