Rita Klee

„Je stärker wir die Realität über unsere Sinne definieren, desto stärker wird diese Realität zu unserem Gesetz.“¹ 

Bei der Kampf-oder-Flucht Reaktion schüttet das Nervensystem Hormone bzw. Botenstoffe aus und wir konzentrieren uns auf unseren Körper (wie schütze ich ihn), unsere Umwelt (wohin kann ich fliehen)  und auf die Zeit (wie viel Zeit habe ich bis zur Bedrohung). Das nennt Dispenza „die Großen Drei“.

Die Überlebensreaktion sorgt dafür, dass wir uns auf nichts anderes mehr fokussieren als auf die Großen Drei. In einer Notsituation mag das angemessen sein, aber wie wir im letzten Beitrag gesehen haben, sind wir in den wenigsten Fällen, in denen wir uns dieser Stresssituation aussetzen in einer lebensbedrohlichen Situation.

Wenn dieses Verhältnis ins Wanken gerät und die innere (neurologische) Reaktion somit kaum mehr noch mit den Geschehnissen in der Außenwelt zu tun haben, führt dass dazu, dass wir uns stark auf uns selbst fokussieren. (vgl. Dispenza 2019: 148) Was ist schlimm daran? Wir konzentrieren uns nicht wirklich auf „unser Selbst“, sondern auf:

„unsere gesammelten emotionalen Assoziationen hinsichtlich unserer Gedanken und Gefühle, unserer Probleme, eben all dessen, was zu den Großen Drei dazugehört.“ (Dispenza 2019: 149)

Um sich also wahrhaftig vom „Überlebensmodus“ zu lösen und in das kreative Erschaffen zu kommen müssen wir unsere Persönlichkeit, die Gedanken, Handlungen und Gefühle umfasst, beobachten (vgl. Dispenza 2019: 156):

Welche unbewussten Gedanken haben wir, wie sprechen wir mit uns selbst, welche reflexartigen Verhaltensweisen und automatische Reaktionen können wir bei uns beobachten?

¹_{Dispenza 2019: 149}

_{Literatur: Dispenza, Joe: Ein neues Ich. Dorfen 2019}